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Darauf musst du beim Berufseinstieg achten

Beim Berufseinstieg geht es oft erstmals um deine eigenen Finanzen und Versicherung. In diesem Beitrag erfährst du was wichtig ist und was warten kann.

Beim Berufseinstieg geht es oft erstmals um deine eigenen Finanzen und Versicherung. In diesem Beitrag erfährst du was wichtig ist und was warten kann.

Einnahmen und Ausgaben

Wenn du beim Berufseinstieg die Weichen richtig stellst, kannst du dir eine Menge Nerven und Geld sparen. Das beginnt vor allem bei den Einnahmen und Ausgaben. Die Statistik für Sachsen zeigt folgendes Bild bei den Personen zwischen 25 und 35 Jahren:

 Position Betrag
Wohnen 491 €
Verkehr 307 €
Freizeit 260 €
Essen 230 €
Konsum 172 €
sonstiges 68 €
Kommunikation 66 €
Gesundheit 34 €
Bildung 26 €

Man mag über solche Zahlen in München schmunzeln, doch entscheidender als die absolute Höhe der Ausgaben, ist das Bewusstsein, wofür du Geld ausgibst. Es ist unerheblich, ob du 1.600€ oder 2.500€ zum Einstieg verdienst, wenn du das Geld 1:1 ausgibst. Das Führen eines Haushaltsbuchs ist jedoch längst aus der Mode gekommen und so verwundert es kaum, dass viele junge Menschen mit Schulden ins Erwerbsleben starten. Die wichtigste Empfehlung lautet also: Ausgaben erfassen und auswerten. Das geht mit Zettel und Stift, per Excel oder einer App. Die Erfahrungen aus unserer Beratung zeigen unisono: Wenn du den Überblick über deine Ausgaben behältst, hast du am Ende des Monats noch Geld und nicht umgekehrt.

Krankheitskosten

Die wichtigste Versicherung ist in Deutschland mittlerweile Pflicht und für die meisten die gesetzliche Krankenversicherung. Der Beitrag dafür richtet sich nach deinem Bruttoeinkommen und wird direkt vom Arbeitgeber an die entsprechende Kasse überwiesen. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet allen Unkenrufen zum Trotz nach wie vor einen hervorragenden Schutz. Die Leistungen der Kassen sind größtenteils ähnlich, jedoch kann man beispielsweise gute Bonusprogramme nutzen, um jedes Jahr eine kleine Finanzspritze zu bekommen. Ein zweiter Tipp sind Wahltarife. Wenn du gesund bist, kannst einen kleinen Selbstbehalt vereinbaren und bekommst eine Beitragsrückerstattung, wenn du nicht beim Arzt gewesen bist. Frag einfach mal bei der Krankenkasse nach.

Haftung

Spätestens mit dem Abschluss deiner Ausbildung oder des Studiums endet der Versicherungsschutz über deine Eltern. Dann brauchst du eine eigene Privathaftpflichtversicherung. Wenn du jemand anderen einen Schaden zufügst, musst du diesen ersetzen. Die Haftung ist grundsätzlich unbeschränkt und daher für die Privatperson unkalkulierbar. Aus diesem Grund ist eine Versicherung absolut notwendig. Sinnvoll ist die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung im Schadensfall. Dabei zahlst du die ersten z.B. 150€ des Schadens, den Rest übernimmt die Versicherung. Dadurch wird dein Beitrag günstiger und du sparst dir so im Laufe der Zeit viel Geld. Denn du solltest die Versicherung nicht dazu nutzen, Kleinstschäden wie das kaputte Handy des besten Kumpels zu bezahlen.

Arbeitskraft

Dein mit Abstand größtes Vermögen ist die eigene Arbeitskraft. Wenn du 2.500€ brutto verdienst, sitzt du auf einem Berg von über 700.000€. Das Dumme ist nur, dass du dieses Vermögen anders als ein Auto nicht siehst. Da die gesetzliche Absicherung zu Anfang der Karriere quasi nicht existiert und auch später eher dürftig ist, ist die Arbeitskraftabsicherung die dritte Versicherung, die du brauchst. Die Qual der Wahl des richtigen Produkts ist groß. Nicht immer muss es unbedingt die BU sein. Eine vernünftige Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist gerade bei Schreibtischtätern eine sinnvolle Alternative. Denn ca. 70% der berufsunfähigen Büromenschen sind auch erwerbsunfähig. Wenn du bereits früher einen Vertrag abgeschlossen hat, kannst du oftmals Nachversicherungsoptionen nutzen und ohne erneute Gesundheitsprüfung deinen Schutz erhöhen. Wir empfehlen etwa 80% des Einkommens. Wenn deine Fixkosten z.B. wegen eines Kredits sehr hoch sind, solltest du auch über eine Krankentagegeldversicherung nachdenken.

Die Arbeitskraftabsicherung gehört zum must-have beim Berufseinstieg

Ruhestand

Seit Jahren wird die Werbetrommel kräftig gerührt: Fang so früh wie möglich mit der Altersvorsorge an! Da winken Steuervorteile und Zinseszins-Effekte. Den Hinweis früher an später zu denken, sollte du besser sehr schnell wieder vergessen. Es geht in jungen Jahren nicht um den Ruhestand, sondern um die Absicherung der großen Risiken und die Finanzierung der nächsten Jahre. Altersvorsorgeverträge haben unserer Meinung nach bei jungen Menschen nichts verloren! Gerade für die großen Veränderungen im Leben wie Familie, Immobilie und Existenzgründung sollte ausreichend frei verfügbares Geld zur Verfügung stehen, um dich nicht von Kredit zu Kredit zu hangeln.

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Die Altersvorsorge zählt nicht unbedingt zu den Baustellen beim Berufseinstieg

Sonstige Risiken

Es liegt nahe, sich gegen alles und jeden zu versichern: Hausrat, Rechtsschutz, Unfall, Krankenhaustagegeld und so weiter. Doch je mehr Versicherungen du abschließt, desto höher sind die Fixkosten und gerade die solltest du zu Beginn deiner beruflichen Laufbahn möglichst gering halten. Im Einzelfall können solche Verträge durchaus sinnvoll sein, in der Mehrzahl der Fälle bist du mit den drei obigen ausreichend bedient.

Vermögen – Verbindlichkeiten

Dein größter Feind ist der Dispokredit. Solltest du diesen wegen Umzug und Co. in Anspruch nehmen, solltest diesen so schnell wie möglich tilgen. Vernichte deine Kreditkarten! Hände weg von „Null-Prozent-Finanzierungen“! Wenn du dich schuldenfrei bezeichnen darfst, solltest du als nächstes ein ausreichendes Finanzpolster von mindestens drei Monatsgehältern auf einem Tagesgeldkonto zurücklegen. Dieser Notgroschen dient als Reserve für Notfälle. Das kann der kaputte Kühlschrank oder die Behandlung beim Zahnarzt sein. Wenn du auch diese Hürde gemeistert hast, darfst du dich mit Finanzierung bevorstehender Anschaffungen, Urlaube oder Weiterbildungen beschäftigen.

Sparschwein
Sparen für Notgroschen und Anschaffungen ist wichtig

Fazit Berufseinstieg

Das wichtigste Kapitel beim Berufseinstieg sind weder Versicherungen noch tolle Geldanlagen, sondern du selbst. Wie oben gezeigt, reichen drei Versicherungen und zwei Finanzprodukte in den ersten Jahren vollkommen aus. Versicherungen springen ein, wenn es brennt, die eigene Reserve garantiert Freiheit. Du wirst nicht durch Zinsen reich, sondern durch Arbeit und Konsumverzicht, auch wenn das arg langweilig erscheint. Die Investition in die eigene Gesundheit und Karriere ist die sicherste und ertragreichste. Dabei geht es aber vor allem um eine echte Berufung und nicht Dienst nach Vorschrift. So überwindest du auch Durstrecken und findest Erfüllung. Klingt komisch, ist aber so.

Gern unterstützen wir dich bei der Auswahl der richtigen Versicherungen beim Berufseinstieg! vereinbare dazu einfach ein kostenfreies Kennenlerngespräch mit uns.

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